
Schweizer Forschende tragen zur Kartierung des Himmels bei
24. März 2025
(CONNECT) Eine internationale Forschungsgruppe unter der Leitung des in Villigen ansässigen Paul Scherrer Instituts (PSI) konnte in einer Studie nachweisen, dass anthropogene organische Aerosole sich als Schadstoffe in mehreren Oxidationsstufen bilden, heisst es in einer Mitteilung. Bei diesem Aerosolen handelt es sich um von Menschen ausgestossene kohlenstoffhaltige Partikel in der Luft, wie sie aus dem Verbrennen in Verkehr, Industrie und Haushalten entstehen.
Von Pflanzen ausgestossene Kohlenwasserstoffe binden in kurzer Zeit Sauerstoff und verbinden sich zu festen Luftpartikeln. Menschengemachte Kohlenwasserstoffe, wie Toluene und Benzene, reagieren erst über mehrere Oxidationsstufen bis zum Bilden von Luftpartikeln. Dies konnten die Forschenden in Experimenten in der CLOUD-Simulationskammer der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) in Genf nachweisen.
Das bedeutet, dass menschengemachter Feinstaub nicht nur in der Nähe der eigentlichen Emissionsquellen vorkommt. Auch genügt es nicht, die direkten Emissionen zu reduzieren. Bereits die Vorläufergase müssen kontrolliert werden. „Dank der präzisen Beobachtungen können wir nun besser verstehen, wie anthropogene Aerosole in der Luft entstehen und wachsen“, wird Imad El Haddad, Forschungsgruppenleiter am PSI, in der Mitteilung zitiert.
Im Ergebnis der in Nature Geoscience veröffentlichten Studie stellte das Team fest, dass etwa 70 Prozent der anthropogenen Aerosolverschmutzung den mehrstufigen Oxidationsprozess durchlaufen. Die Erkenntnis kann entsprechende Modelle zur Luftverschmutzung verbessern und Vorhersagen zur regionalen Feinstabbelastung präzisieren, heisst es in der Mitteilung. ce/ww